Die in NRW stark gefährdete Moorbewohnerin kommt auf der Heideterrasse in kleinen Restbeständen vor..
Die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) ist Libelle des Jahres 2014. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) machen damit auf die Gefährdung von Mooren aufmerksam.
Die Kleine Moosjungfer erreicht eine KörperGröße von etwa dreieinhalb Zentimetern, ihre Flügelspannweite beträgt pro Hinterflügel lediglich drei Zentimeter. Der überwiegend schwarze Körper ist bei Männchen rötlich, bei Weibchen gelblich gefleckt.
Ihr Lebensraum sind insbesondere Hochmoore, aber auch nährstoffarme und saure Moorgewässer. Die Weibchen legen die Eier bevorzugt in Torfmoospolster ab. Zwei Jahre wachsen die Larven unter Wasser heran, bevor sie als fertige Libellen schlüpfen.
Die Kleine Moosjungfer ist eine typische Frühlingsart mit einer Hauptflugzeit zwischen Mitte Mai und Anfang Juli. An ihren Fundorten gehört sie zu den auffälligsten Arten.
In Nordrhein-Westfalen hat sie aber in den letzten Jahrzehnten starke Bestandsrückgänge erfahren. So musste die Kleine Moosjungfer bei der letzten Auflage der Roten Liste Nordrhein-Westfalens 2010 von der Kategorie "gefährdet" in "stark gefährdet" hoch gestuft werden. Dies ist besonders alarmierend, da sie von den fünf ursprünglich heimischen Moosjungferarten noch die häufigste ist. Auf der südlichen Heideterrasse gibt es kleine Restbestände in der Wahner Heide und wahrscheinlich auch im Lohmarer Wald.Die Kleine Moosjungfer steht beispielhaft für die Gefährdung ihrer Lebensräume. Moore sind trotz der Ausweisung einiger Schutzgebiete in Nordrhein-Westfalen in einem schlechten Erhaltungszustand. Entwässerungen sowie Nährstoffeinträge aus Verkehr und industrieller Landwirtschaft sind die Hauptursachen.
Um die Kleine Moosjungfer und ihre Lebensräume zu erhalten sind umfangreiche Wiedervernässungen insbesondere von forst- und landwirtschaftlichen Nutzflächen erforderlich. Gerade innerhalb ausgewiesener Schutzgebiete mangelt es an entsprechenden Maßnahmen. außerdem müssen insbesondere die Stickstoffemissionen im Einzugsgebiet der Moore kurzfristig stark reduziert werden.
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