Der Königsforst ist für viele Menschen im Kölner Raum ein Rückzugsort aus dem schnelllebigen Stadtleben. Doch das auf den ersten Blick so naturnahe Waldgebiet ist nicht immer das, was es zu sein scheint…
Mit 12 TeilnehmerInnen ging es um 9.00 Uhr unter der Leitung von Holger Sticht wieder los auf eine spannende und vielfältige Exkursion durch den Königsforst. Direkt am Eingang konnte am Wegesrand ein wertvoller Lebensraumtyp entdeckt werden: eine Trockene Glatthaferwiese. Die Gemeinen Grashüpfer, welche aufgrund des trockenen Frühjahrs vergleichsweise früh im Jahr fertig entwickelt sind, sangen hier ihr Lied. Ein Stück weiter begrüßte auch ein Wald mit heimischen Arten, wie Hasel, Hainbuche und Stieleiche die SpaziergängerInnen, doch je weiter es in den Königsforst ging, desto mehr änderte sich der Anblick. Statt heimischem Wald stehen hier Plantagen neben Plantagen. Eine 200 Jahre alte Eiche, ein Relikt aus alter Zeit, muss hier um Licht kämpfen.Ursprünglich prägten Moore und Heideflächen die Gegend, denn der Königsforst steht auf dem gleichen Boden wie die Wahner Heide. Daher ist es vorstellbar, wie es hier mal ausgesehen hat. Durch die Forstwirtschaft wurden heimische Arten durch monotone Plantagen mit dicht wachsenden Douglasien, Fichten und invasiven Roteichen ersetzt, da auf eine reiche Holzernte gehofft wurde. Doch heute kann beobachtet werden, dass manche dieser nicht-heimischen Arten mit dem sich verändernden Klima nicht gut zurechtkommen und absterben – in den Medien fälschlicherweise oft als Waldsterben bezeichnet.
Dadurch, dass die Bäume der Plantagen altersgleich und dicht aneinander gereiht stehen, können sich kaum seitliche Äste bilden. Die durch die Baumkrone entstehende Hebelwirkung macht die Bäume damit instabil gegenüber Stürmen. All diese Aspekte führen dazu, dass an einigen Stellen beobachtet werden konnte, wie auf den offenen Flächen wieder Wald mit beispielsweise Zitterpappel, Sandbirke, aber auch Fichten wächst, wenn die Plantagen weg sind.Neben den Einflüssen der Forstwirtschaft konnten die TeilnehmerInnen weitere spannende Dinge entdecken. So konnte beispielsweise neben dem Froschweiher (trotz des irreführenden Namens ein Stauteich), im Wichelterbruch, die Rote Liste-Art Fitis entdeckt werden. Ganz erfreulich war hier auch die Wiederentdeckung des Kleinen Vogelfußes an einer durch Hunde offen gehaltenen Binnendüne.
Alles in allem konnten die TeilnehmerInnen nach etwas mehr als 3 Stunden mit neuem Wissen und vielen Eindrücken nach Hause gehen.