Erstmals wieder Europäische Wildkatze auf der Heideterrasse im Lohmarer Wald nachgewiesen...
Die bedrohte Europäische Wildkatze breitet sich weiter aus. Das zeigen Ergebnisse einer Untersuchung im Projekt "Wildkatzensprung" des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen (BUND NRW), die heute in Lohmar bei Köln präsentiert wurden. So konnten Wildkatzen jetzt erstmals wieder im Lohmarer Wald und in den Wäldern auf der Leuscheid im Rhein-Sieg-Kreis sowie im Kreis Siegen-Wittgenstein bei Burbach nachgewiesen werden. Neben dem großen Vorkommen in der Eifel gibt es in Nordrhein-Westfalen kleinere Populationen in den Villewäldern, im Eggegebirge und dem östlich angrenzenden Bereich zur Weser hin, im Arnsberger Wald und im Rothaargebirge. Das BUND-Projekt Wildkatzensprung wird im Rahmen des Bundesprogramms für Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie mit Mitteln des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen gefördert.Pressekonferenz im Lohmarer Rathaus: Axel Horn (Landesbetrieb Wald und Holz), Christine Thiel (BUND), Horst Becker (MKULNV), Holger Sticht (BUND)
"NRW wird wilder. Der Erstnachweis einer Wildkatze im Lohmarer Wald nach über 100 Jahren ist das Ergebnis unserer gemeinsamen erfolgreichen Schutzbemühungen und zeigt, dass es in unserer dicht besiedelten Landschaft noch Räume für Biotopverbund gibt" so Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium NRW. Diese Räume zu sichern und zu funktionierenden Wanderkorridoren zu entwickeln, sei eine der Kernaufgaben zum Schutz der Biodiversität.
Für die Untersuchung stellten zahlreiche Freiwillige des BUND im Winter 2013/2014 unter fachlicher Leitung von Wildkatzenexpertin Dr. Christine Thiel-Bender sogenannte Lockstöcke auf und besprühten diese Holzlatten mit Baldriantinktur. Angelockt durch den für sie unwiderstehlichen Duft reiben sich die Wildkatzen an dem aufgerauten Holz und hinterlassen dabei Haare. Die Haare wurden von den engagierten Wildkatzenbotschaftern gesammelt und dann zum genetischen Nachweis an das Forschungsinstitut Senckenberg geschickt.Die Untersuchungen in den Wäldern auf der Leuscheid und bei Burbach dienten der Überprüfung, ob und wo Wildkatzen zwischen Siebengebirge und Rothaargebirge beziehungsweise zwischen Westerwald und Rothaargebirge wandern. Die positiven Nachweise zeigen, dass beide Verbindungen zumindest von Einzeltieren bewältigt werden.
Neues zur Wildkatze bietet der Wildkatzenvortrag
Für Wildkatzenexperten und die, die es werden wollen, bieten wir die Wildkatzenbotschafterausbildung an
Weitere Infos unter www.bund-nrw.de/wildkatze